Blick in den Juli

Wir haben uns ein System aufgebaut, das uns absichtlich unglücklich hält, Mangel suggeriert und versucht, in uns künstliche Bedürfnisse nach immer neuen Dingen herauszukitzeln. Wir produzieren immer mehr. Glücklicher werden wir dadurch dennoch nicht.

Seit mehr als 80 Jahren erforscht eine Harvard-Studie die Frage nach Glück. Die Erkenntnis ist so einfach wie wichtig: zwischenmenschliche Beziehungen! 

Unsere gesamte Welt besteht aus Beziehungen - ob zu Familie und Freunden, oder auch zu Kunden, Geschäftspartnern, Lieferanten.

“Die Wirtschaft braucht mehr Mitgefühl!”, fordert die Neurowissenschaflterin Prof. Tania Singer.

Wirtschaft und Mitgefühl? Geht es in der Wirtschaft nicht ums Geldverdienen, um Macht, Geld und Ruhm? Das Prinzip der Kindness Economy z.B. orientiert sich an wesentlichen Grundwerten wie Verständnis, Fürsorge und Respekt. Es geht um Freundlichkeit zu Menschen, zu unserer Umwelt und auch zu unserem Gewinn. Die Reihenfolge ist Absicht, denn zunächst haben Menschen Priorität und erst danach folgen die anderen Aspekte. 

Gesunde Beziehungen sind dabei die Basis für eine gesunde Wirtschaft. Sie sorgen dafür, dass Produzenten den Kunden nicht einfach das Geld aus der Tasche ziehen oder den Lieferanten übers Ohr hauen wollen. Aber auch dass sie den Schutz der Umwelt, die Erhaltung unserer wunderschönen Natur und unsere Artenvielfalt miteinbeziehen.

“Ich hatte früh das Gefühl, dass sich die Gesellschaft zu sehr auf den Einzelnen konzentriert. Also wollte ich erforschen, wie wir uns in Beziehungen verhalten. (...) Tatsächlich lässt sich bei Erwachsenen Mitgefühl trainieren, was mit einer Steigerung des Wohlbefindens und Verhaltens im Sinne anderer einhergeht”, so Prof. Singer.