Welches Problem löst Bitcoin?

Sowohl in den etablierten als auch in den sozialen Medien liest man im Zusammenhang von Bitcoin immer wieder, dass es von Kriminellen dazu verwendet wird schnelle und anonyme Transaktionen abzuwickeln und es als eine Art „magisches Internetgeld“ erfunden wurde.
Diese Art von Aussagen wird der genialen Erfindung Satoshi Nakamotos und den Problemen, die Bitcoin löst, jedoch nicht im geringsten gerecht.

 

Bitcoin wurde nicht erfunden, um PayPal, Visa oder Mastercard durch ein schnelleres und anonymeres System zu ersetzen.
Bitcoin wurde erschaffen, um eine sichere, freie, nicht manipulierbare und nicht zensierbare Alternative zu den bestehenden Geldsystemen dieser Welt zu bieten. In einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt, bietet Bitcoin die Infrastruktur für ein weltweit agierendes und sicheres Geldnetzwerk.

 

Durch individuelle und umweltbedingte Faktoren sind ca. 38% der erwachsenen Weltbevölkerung ohne Zugang zum Banken- bzw. Finanzsystem. In einigen Ländern wird Menschen der Zugang dazu beispielsweise aufgrund ihres sozialen Status verweigert.

 

Heutige Geldsysteme (z.B. der Euro oder Dollar) können durch Zentralbanken beliebig manipuliert und Geldtransfers durch Geschäftsbanken zensiert werden („Sie dürfen diese Überweisung nicht tätigen“) . Das stetige Gelddrucken der Währungshüter führt dazu, dass die bestehende Geldmenge verwässert und die Ersparnisse der Bürgerinnen und Bürger langsam dahinschmelzen. Auch hierfür bietet Bitcoin eine Lösung, da die Geldmenge von maximal knapp 21.000.000 BTC unveränderlich ist.

 

Das Problem welches durch das Bitcoin-Netzwerk nämlich primär gelöst wird, ist das Problem der digitalen Knappheit. Jeder kennt es. Die Dateien auf einem Computer lassen sich kinderleicht und mit wenigen Mausklicks kopieren. Digitales Geld könnte also grundsätzlich auch einfach vervielfältigt werden, was ebenfalls dazu führen würde, dass die Geldmenge ungewollt ausgeweitet würde und die Guthaben aller übrigen Teilnehmer somit im Verhältnis kleiner würden. Es ist unmöglich einen Bitcoin zu kopieren und es ist ebenfalls nicht möglich die festgelegte Geldmenge auszuweiten. Wie diese Mechanismen genau funktionieren ist für den Einstieg erst einmal unwichtig. Wichtig ist nur, dass sie funktionieren!

 

 

Welche Kritik und Gefahren gibt es?

Gerade was negative Kritik und mögliche Gefahren betrifft, hört man an vielen Ecken verschiedenste Theorien zum Thema Bitcoin. An dieser Stelle möchten wir dir die wichtigsten aufzählen und ein kurzes Statement dazu abgeben.

  • Bitcoin kann von Regierungen verboten werden
    → NEIN! Bitcoin ist im Grunde nichts weiter als Software bzw. ein Netzwerk, welches über die ganze Welt verteilt ist. Es wäre vergleichbar damit, das Internet verbieten zu wollen. Es ist schlicht nicht möglich. Verboten bzw. reguliert werden können nur lokale Zugänge zum Netzwerk. Aber dass dies weltweit und gleichzeitig geschieht, ist mehr als unwahrscheinlich. Aktuell sehen viele Länder Bitcoin sogar auch eher als Chance, denn als Risiko.
  • Bitcoins werden nur von Kriminellen verwendet
    → NEIN! In der Anfangsphase des Bitcoin-Netzwerks waren Kriminelle tatsächlich ein nicht unerheblicher Anteil der Nutzer. Mittlerweile ist das gesamte System aber relativ stark reguliert und darüber hinaus nicht wirklich anonym. Der Großteil der Nutzer sind heute ehrliche Bürger und legale Institutionen. Sogar große Firmen wie Paypal oder JP Morgan halten mittlerweile Bitcoins.
  • Bitcoins haben keinen intrinsischen Wert
    → So etwas wie „intrinsischen Wert“ gibt es nicht. Werte entstehen immer durch Menschen, die etwas einen Wert beimessen z.B. weil sie es für die industrielle Verarbeitung nutzen können. Für viele Millionen Menschen auf dieser Welt ist aber ein freies und nicht zensierbares Geldsystem von größerem Wert, als beispielsweise ein Metall, welches in der Industrie benutzt wird.
  • Eine Bitcoin Transaktion verschwendet viel Strom
    → Es ist tatsächlich so, dass viel Strom in das Bitcoin Netzwerk fließt, allerdings wird diese Energie dazu verwendet das Netzwerk zu sichern und vor Angriffen aller Art zu schützen. Die Energie wird also nicht verschwendet sondern dafür verwendet, ein weltweites und freies Geldsystem zu sichern. Im Vergleich zu den bestehenden Geldsystemen ist diese Energie im übrigen nur ein Bruchteil und zum aktuellen Zeitpunkt kommt sie bereits zu über 70% aus erneuerbaren Energien. Darüber hinaus benötigt Bitcoin nicht unbedingt „viel Strom“, sondern vielmehr „hohe Kosten“. Würde Strom insgesamt teurer werden, würde das Netzwerk auch weniger Strom verbrauchen müssen um die gleiche Sicherheit zu garantieren.
  • Quantencomputer werden das System zerstören
    → Sehr unwahrscheinlich. Quantencomputer sind in absehbarer Zeit noch nicht wirklich dazu geeignet die Verschlüsselungsverfahren des Netzwerks zu brechen. Sobald dies auch nur ansatzweise zu einem Problem würde, könnten die Verschlüsselungsverfahren im Bitcoin-System durch einen gemeinsamen Beschluss der Netzwerkteilnehmer entsprechend angepasst werden. Quantencomputer sind also kein Problem.
  • Eine deflationäre Währung kann nicht funktionieren
    → Ein Mensch, der sein Leben lang eingetrichtert bekommt, dass Inflation etwas Gutes ist, kann sich nur schwierig mit dem Gedanken anfreunden, dass auch ein deflationäres System funktionieren könnte. Tatsächlich müsste sich das Mindset der Menschheit erst entsprechend anpassen. Aber auch dann würde weiter produziert und konsumiert werden. Allerdings würde der Anstieg des Geldwertes zu einem bewussteren Konsum und zu qualitativ hochwertigeren Produkten führen. Bitcoin hätte dadurch einen positiven Einfluss auf unsere Wegwerfgesellschaft und somit unsere Umwelt.
  • 21 Millionen Bitcoins sind zu wenige für die gesamte Welt
    → Nach den Regeln, die aktuell im Bitcoin-Protokoll niedergeschrieben sind, lässt sich jeder einzelne Bitcoin in 100 Millionen Untereinheiten aufteilen. Diese kleinsten Einheiten nennt man, in Anlehnung an den Erfinder, „Satoshi„.